Historische Hintergründe

Das moderne peruanische Pferd stammt von den Pferden ab, welche die Spanier bei ihren Eroberungszügen nach Peru mit brachten. Die Conquistadoren brachten trabende und Viertakt gehende Pferde der gleichen Rasse mit in die neue Welt. Wie in den Archiven nachzulesen ist, bestand das spanische Pferd - der klassische Andalusier - aus Galizischen Pferden aus dem Norden und Berbern, die aus dem Maghreb kamen (heute Marokko, Tunesien und Algerien).

 

Experten sind sich heute einig, dass die erste Verschiffung von Pferden in die neue Welt im Jahr 1493 bei der zweiten Reise von Columbus statt fand. Francisco Pizarro und seine 160 Männer, die den Inkakönig Atahualpa im November 1532 fest nahmen, brachten 62 Pferde mit. Danach kamen weitere 84 Pferde mit Diego de Almagro nach Peru, die der Armee von Sebastian de Benalcazar und Hernando de Soto gehörten. Diese Pferde waren die originalen Vorfahren des heutigen Paso Peruano.

 

 

Es ist interessant zu erwähnen, dass während ca. 500 Jahren spanischer Geschichte, aufeinander folgende königliche Verordnungen zur Pferdezucht dazu führten, dass es heute wesentliche Unterschiede beim modernen Andalusier im Gegensatz zum damaligen Pferd der Conquistadoren gibt. Insbesondere während der Regentschaft von Phillip II wurden spanische Pferde mit deutschen und dänischen Pferden gekreuzt, was bewirkte, dass es erhebliche Veränderungen in den Grundeigenschaften gab.

 

In Peru konnte der „originale Andalusier" weitgehend seine Eigenschaften bewahren, welche ihn so wertvoll für die Eroberung Südamerikas gemacht hatten.

Beim Paso Peruano wurde kein fremdes Blut eingekreuzt, weil es keine Notwendigkeit gab ihn mit anderen Rassen zu kreuzen, um größere, schwerere oder schnellere Pferde zu bekommen, wie es in anderen Ländern wie Mexico, Argentinien oder den USA der Fall war.

 

Der Paso Peruano ist ein vollblütiges Pferd, ein reinrassiger Spanier, der auf den Spezialgang selektiert wurde, seitdem er die Küste Perus erreicht hatte. Er entstand hauptsächlich, um den Bedarf an bequemen und komfortablen Reitpferden zu decken, die dazu geeignet waren, die Plantagen abzureiten und von einem Ort zum nächsten zu gelangen. Dies war damals die einzige Transportmöglichkeit zwischen den Tälern, Provinzen und Küstenorten, sowie der Sierra. Das erklärt einige der Vorzüge des Paso Peruano, wie z.B. Ausdauer und Widerstandsfähigkeit.

Selektive Zucht in Verbindung mit klimatischen und fütterungsbedingten Faktoren führten zu Veränderungen in den nächsten Generationen und eine neue Pferderasse wurde erschaffen, die Eigenschaften besitzt, welche keine andere Pferderasse der Welt hat. 

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© Criadero Monte Lechuza - Sandra Eggert und Achim Feyrer